Legastheniehilfe - Rincke   Bad Homburg

Qualifiziertes Training für Menschen mit Legasthenie und LRS


Elterninformation zu Legasthenie und LRS

 

Von Legasthenie spricht man, wenn Kinder bei sonst recht guter Intelligenz beim Erlernen des Schreibens und/oder Lesens Probleme haben.

Legasthene Menschen sind weder lernschwach noch lerngestört, sondern sie haben lediglich eine andere Informationsverarbeitung und damit verbunden eine andere Lernfähigkeit.

 

Verursacht wird  der Problembereich durch differente Sinneswahrnehmungen (die Bereiche der Optik, Akustik und Raumwahrnehmung können betroffen sein) im Zusammenhang mit Buchstaben- oder Zahlensymbolen, die man für die Tätigkeiten des Schreibens und Lesens braucht.

Man beobachtet, dass bei legasthenen Kindern die Aufmerksamkeit zeitweise fehlt, deshalb treten sogenannte Wahrnehmungsfehler auf, die von Laien immer als Rechtschreibfehler oder Schlampigkeitsfehler bezeichnet werden.  Dabei nimmt das Kind zum Zeitpunkt, wenn es den Fehler macht, diesen nicht wahr, obwohl es meistens weiß, wie z.B. das Wort richtig geschrieben wird.

Zusammenfassend ist festzustellen: Durch differente Sinneswahrnehmungen kommt es zur zeitweisen Unachtsamkeit und deshalb zu Wahrnehmungsfehlern.

Beobachtet man nun als Eltern oder Lehrer, dass das Kind zeitweise beim Schreiben und/oder Lesen mit den Gedanken abschweift und nur schwer zur Arbeit wieder zurückfindet, in diesem Zustand Fehler macht, die es sonst nicht immer macht, so kann man davon ausgehen, dass es sich um ein legasthenes Kind handelt.

Im Zustand der Aufmerksamkeit beim Schreiben und Lesen können legasthene Kinder oft erstaunliche, aber leider nie konstante Leistungen erbringen.

 

Der Grund für diese differente Sinneswahrnehmung liegt bei legasthenen Kindern (und Erwachsenen) im Genbereich. Das ist heute wissenschaftlich abgesichert – die Legasthenie wird also vererbt. Diese biogenetische Laune der Natur (die Legasthenie) ist in der Grundausprägung keine Schwäche, Störung, Krankheit oder gar Behinderung. Mehr als 15% der Weltbevölkerung haben diese besonderen Sinneswahrnehmungen, die lediglich eine besondere Didaktik (Unterrichtsform beim Erlernen des Schreibens und Lesens) benötigen.

 

Anders ist es bei der Lese-Rechtschreibschwäche. Die LRS wird durch verschiedene Ereignisse im Leben eines Kindes (Krankheit, familiäre Vorkommnisse, psychische Ursachen u.v.a.m.) hervorgerufen, also erworben. Die LRS  kann vorübergehend sein und durch vermehrtes Üben am Symptom, also durch mehr Schreiben und Lesen,  zumeist behoben werden.

Leider erzielt man damit, also mit der  Übung am Symptom bzw. an den Fehlern allein, bei legasthenen Kindern keine oder nur geringe Erfolge und erzeugt eher viel Frust, weil eben nur wenige oder gar keine Erfolge erzielt werden.

Die Förderung eines legasthenen Kindes muss wesentlich umfangreicher sein. Natürlich kommt man beim legasthenen Kind auch nicht um das Schreiben und Lesen üben umhin, aber es muss mit Maß betrieben werden.

Vorrangig ist aber, dass man diesen Kindern hilft, die Gedanken bei der Sache zu halten – das können sie übrigens bei anderen Tätigkeiten bestens. Sie werden viel zu oft, völlig zu Unrecht,  als unkonzentriert und hyperaktiv bezeichnet. Des Weiteren ist für einen dauerhaften Erfolg von großer Wichtigkeit, auch die Sinneswahrnehmungen, die beim jeweiligen Kind different sind (diese sind nicht bei jedem Kind gleich, sie machen die individuelle Legasthenie eines Kindes aus) gezielt zu trainieren.

 

Werden alle diese Punkte beachtet, so erlernen auch legasthene Kinder das Lesen und Schreiben. Tatsache ist aber, dass die einen speziellen pädagogisch-didaktischen Ansatz und mehr Zeit brauchen als ihre Mitschüler. Diese Zeit ermöglicht man  ihnen in unserem Schulsystem nicht immer.

 

Wichtig ist, dass man die Probleme frühzeitig erkennt, solange das Kind sich in der Primärlegasthenie befindet. Da sind die Pädagogen gefordert, denn sie sind immer die Ersten, die auf diese Kinder stoßen. Erst wenn es zusätzlich Probleme psychischer Natur gibt (diese können auch dadurch entstehen, dass die Problematik vom Umfeld des Kindes nicht erst genommen worden ist) oder aber physischer Natur (Sekundärlegasthenie) kommen Psychologen oder Ärzte ins Spiel. Es hilft kein Warten, denn Schreib- und Leseprobleme lösen sich leider ohne gezielte Hilfe nie in Wohlgefallen auf. Wird die Problematik ignoriert, sind zumeist psychische Erkrankungen der Kinder die Folge, die unbedingt vermieden werden sollen.

 

Bei vielen legasthenischen Kindern wird auch Hyperaktivität oder Konzentrationsschwäche diagnostiziert, sie leiden tatsächlich aber nicht unter diesen Krankheitsbildern, sondern bringen nur durch Unruhe und Unaufmerksamkeit beim Schreiben und Lesen zum Ausdruck, dass sie mit der Didaktik überfordert sind und deshalb das von ihnen Verlangte nicht leisten können.

Es gibt in Österreich, Deutschland und schon auf der ganzen Welt Legastheniespezialisten, die vom Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie (einem gemeinnützigen Verband) ausgebildet worden sind. Diese Legasthenietrainer testen Kinder und arbeiten auf pädagogisch-didaktischer Ebene in 38 Ländern sehr erfolgreich. Sie helfen sowohl im Schulbereich als auch im außerschulischen Bereich legasthenen Kindern, LRS-Kindern und auch Kleinkindern, deren Sinne geschärft werden müssen, sowie Erwachsenen, die Schreib- oder Leseprobleme haben.

 

Für einen dauerhaften Erfolg ist es auch sehr wichtig, viel Geduld und Verständnis für die Probleme des legasthenen Kindes aufzubringen. Jeder legasthene Mensch benötigt für das Erlernen des Schreibens und Lesens mehr Zeit als seine Mitschüler, einen speziellen Ansatz und viel Lob, auch wenn die Fortschritte nur gering sind!

 

 

Hier finden Sie noch interessante Informationen zum

 Thema Legasthenie und LRS

 

Die Homepage des Ersten Österreichischen Dachverbandes Legasthenie:

http://www.legasthenie.at

 

Die Homepage des Dachverbandes Legasthenie Deutschland:

http://www.legasthenieverband.org

 

Antworten auf 30 Fragen, die häufig zu den Themen Legasthenie, LRS und Dyskalkulie gestellt werden:

http://www.30fragen.com

 

Adressen der Legasthenietrainer des EÖDL :

http://www.legasthenietrainer.com